Bereit für den Winterschlaf

Am Helfertag wurde aufgeräumt, repariert, geputzt und der Wald genossen

Saisonschluss im Walderlebnisraum Gais: Am vergangenen Samstag haben sich insgesamt 70 Personen freiwillig zusammengefunden, um den Walderlebnisraum Gais winterfest zu machen. Belohnt wurden sie mit einem auf dem Feuer gekochten Zmittag und einem sonnigen Herbstvormittag.

Während wenige Höhenmeter weiter unten die Nebelsuppe waberte, flitterte das Herbstsonnenlicht am Samstagvormittag durch das bunte Laubdach über dem Walderlebnisraum. Drei Dutzend Erwachsene und zwei Dutzend Kinder waren vom Rietli herspaziert, angetreten um aufzuräumen.

Sie haben die Wege von dürrem Laub und Steinen befreit und mit frischen Holzschnitzeln eingedeckt. Die Tafeln an den Lehrpfaden wurden gereinigt. Unter Hecken wurde Gras herausgemäht, und die noch jungen Beispiel-Bäume an der Allee, die den Weg bei der Starkenmühle zum Walderlebnisraum markiert, erhielten neue Stützen. Drei kundige Männer haben auf dem Erkundungsweg Treppenstufen repariert. Rund um den Brunnen bei der Waldhütte wurde eifrig gegraben: Der Abfluss wurde kanalisiert, eine Sickergrube unter dem Überlauf-Bottich angelegt und ein kleiner Steg über eine morastige Rinne gebaut. Eine Gruppe Frauen bereitete Material für ein neues Insektenhotel vor. Ein Fachmann frischte die Holztüren des Waldhauses auf; das Material in den Lagerräume wurde geordnet und Spinnweben weggefegt. Derweil kochte in den Töpfen auf der grossen Feuerstelle zunächst Wasser für den Morgenkaffe, zudem es Zopf und Käse gab, und dann Wasser für die Putzequipe und zuletzt Wasser für die «Älplermagarone» und die Würste. Das Apfelmus und die Käsemischung standen schon bereit. Christa Breitenmoser bestand die Feuertaufe als Waldküchenchefin famos. Und als Krönung wartete das Kuchenbuffet auf die fleissigen grossen und kleinen Helfenden. Mit strahlenden Augen und roten Wangen sassen sie an den Tischen im Waldhaus Es hat ihnen sichtlich Freude gemacht, den Walderlebnisraum, dessen Freunde sie sind, winterfest zu machen. Und sie haben dank der Organisation von Hansjürg Hörler (Präsident des Trägervereins) und Markus Koop vom Vorstand alle Aufgaben bis am Mittag tipptopp erledigt.

Der Winter kann kommen. Der Walderlebnisraum ist auch wenn er Winterschlaf hält einen Besuch wert. Zwischen Oktober und Mai finden keine Anlässe und Führungen statt. Im abgelaufenen Jahr waren die Waldlektionen für Schulklassen wieder sehr gefragt:  84 haben lehrreiche und kreative Stunden im Walderlebnisraum verbracht. Die Waldhütte mit ihrer Infrastruktur wurde von über 40 Gruppen für diverse Anlässe genutzt. 61 Führungen zu Flora und Fauna des Waldes fanden statt, daneben eigene Veranstaltungen des Vereins wie ein Familientag oder ein Waldbaden-Kurs. Das Konzept des Walderlebnisraums ist sehr beliebt. Im abgelaufenen Vereinsjahr wuchs die Nachfrage um fast dreissig Prozent. Der Verein Walderlebnisraum Gais bietet Führungen mit Kennerinnen und Kennern des Waldes zu verschiedenen Naturthemen seit 2010 an. Schulklassen können dank der Unterstützung von Stiftungen kostenlos Unterrichtsstunden im Wald verbringen. Das grosse offene Waldhaus kann für passende Anlässe gemietet werden. Rundherum befinden sich Naturlehrpfade, ein Barfussweg, Spielmöglichkeiten, eine grosse Feuerstelle und ein Brunnen. Oberstes Ziel des Vereins ist die Sensibilisierung für den Wald als Lebensraum.