Natur­werkstatt

dieser Wald!

Wer die Sinne schärft und sich Zeit nimmt, kann reiche Ernte an Eindrücken und Stimmungen einfahren. An die fünfzig Teilnehmende in einem Generationenmix zwischen zweieinhalb und achtzig Jahren machten am letzten Samstag draussen im Grossmoos diese beglückende Erfahrung.

Rund um das Waldhaus warteten sieben Werkstätten auf Kinder und Erwachsene. «Was singt denn da?», hiess es beim Beobachten der Waldvögel, welche die beiden Feldornithologen Jakob Hochuli und Röbi Nagel mit Feldstecher und Teleskop zum Entzücken der Kinder schier auf Greifdistanz heranholten.
Tiere des Waldes zu entdecken gab es mit Lehrer und Jäger Matthias Egger – wenn auch nicht in natura, so doch anhand von Fellen und Skeletten aus dem Fundus des Walderlebnisraums. Fein fühlen sie sich an, diese «Kleider» von Hase, Wiesel, Fuchs, Marder oder gar Murmeltier.

Mit der Musiktherapeutin Luzia Studer ging es auf die Spur von Waldmusik. In den natürlichen Gesang der Vögel mischten sich bei ihr Vogellaute, die mittels Instrumenten das Klangbild erweiterten. Am begehrtesten bei den Kindern war die den Kuckuck nachahmende Flöte, derweil es für den Bartgeier, den sich ein Knirps gewünscht hatte, kein instrumentales Pendant gibt.

Bei der Station von Naturkennerin Jacqueline Rodighiero ging es in die Welt des Kleingetiers. Sie wusste einiges zu vermitteln über Käfer und Mücken, über Raupen und Puppen, über Wildbienen und Schmetterlinge. Eine lustige Fügung, dass sich just während ihres Dozierens ein Räuplein zu den Präparaten gesellte.

«Wie es wohl ausgeht?», fragten sich Pädagogin Elsbeth Alder und Waldkenner Urs Bosshard. Sie erzählten, vorab für die Kleinen, spannende Geschichten, in denen die Natur eine wichtige Rolle spielt. Dass der Wald auch in künstlerischer Hinsicht zu einer Fundgrube werden kann, wurde gerade den Kindern dank der Anleitung durch Lehrerin Rebekka Untersander klar. Was da alles am Boden herumliegt, lässt sich trefflich für die Gestaltung eines Mandalas verwenden. Und aus Ton werden bei geschicktem Umgang Gefässe und Figuren. Fast liesse sich sagen, der Wald sei das Spielwarengeschäft mit dem grössten Gratissortiment.

Die siebte Naturwerkstatt war jene rund um den Grill, wo Monika Stump, Fachfrau für Kräuter, zusammen mit ihren Küchenhilfen zu kulinarischen Höhenflügen ansetzte. Jedenfalls überzeugten die Bruschette aus der Naturküche, genauso wie das Zupfbrot, die Kräuterwürste, die Bratkartoffeln oder das in einem Ungarntopf zubereitete Ratatouille. Selbst das Dessert mit Früchten und Schokolade kam, en papillote, vom Grill.

Gemeinsam gesungen wurde auch, und zwar in G-Dur. In dieser Tonart ist das Lied «Im Wald, im schöne grüene Wald» gesetzt. Es stammt aus dem von Luzia Studer zusammengestellten Liederbüchlein «Wie klingt Waldmusik?». Der Gesamtchor passte wunderbar zum erlebnisreichen Tag, der in ausgesprochen harmonischer Stimmung vonstatten ging.

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